Die Macht der Verhaltensmuster durchbrechen: Dein Schlüssel zu innerem Wachstum

Verhaltensmuster erkennen und ändern, Saskia John

Inhalt

Einführung

Verhaltensmuster sind wiederkehrende Handlungsabläufe und Reaktionen, die wir im Laufe unseres Lebens entwickeln. Sie können unser Verhalten maßgeblich beeinflussen. Das Erkennen dieser Muster ist für Menschen, die auf dem inneren Weg sind, ein wichtiger Schritt auf dem inneren Weg zur Selbst-Erkenntnis.

Obwohl das Phänomen der Verhaltensmuster weit verbreitet ist, sind sie nicht immer leicht zu erkennen. In der Regel sind sie mit Situationen verbunden, die uns triggern (was Trigger sind und wie du mit ihnen umgehen kannst, erfährst du auf dieser Seite).

Getriggert werden können wir jedoch nur an den Stellen, wo wir unbewusst sind. Infolgedessen verhalten wir uns unangemessen oder verfallen in ein bestimmtes Verhalten, das wir als Erwachsene im Grunde unseres Herzens so nicht möchten.

Verhalten beginnt in der Kindheit

Die Ursprünge unserer Denk- und Verhaltensmuster liegen in unserer Kindheit. Wir haben sie so sehr eintrainiert, dass sie uns als Erwachsene unter Umständen kaum bewusst sind. „Weil es schon immer so war“, werden die eigenen Denk-, Fühl- und Verhaltens-Schemata nicht hinterfragt. Sie erscheinen „normal“.

Verhaltensmuster haben viel mit Anpassung zu tun. Dazu habe ich bereits ein Video erstellt und einen Blogbeitrag geschrieben. Daher gehe ich an dieser Stelle nicht näher darauf ein.

Blogbeitrag: Das Angepasste Selbst – Die Wahrheit hinter dem Lächeln
Video: Angepasstes Selbst – Einblicke in Anpassungsstrategien

Die Trennung des Erwachsenen-Ich vom Inneren Kind führt dazu, dass wir in bestimmten Situationen, die uns triggern, in ein kindliches Verhalten zurückfallen, ohne es bewusst steuern zu können. Das führt zu einem anderen Verhalten, als wir es uns als Erwachsene wünschen. Daher ist es wichtig, in eine stabile, liebevolle Verbindung zu unserem Inneren Kind zu kommen, für es da zu sein und es nachzunähren, um uns von den kindlichen Reaktionen lösen zu können.

Wie erkennt man Verhaltensmuster?

Es gibt verschiedene Wege, Verhaltensmuster zu erkennen und zu verändern. Eine Möglichkeit besteht darin, auf Rückmeldungen von anderen Menschen zu achten.

Wenn Partner, Freunde, Kollegen oder andere nahestehende Personen uns darauf hinweisen, dass wir uns merkwürdig oder unangemessen verhalten, sollten wir dieses Feedback weder

  • achtlos zur Seite zu schieben
  • noch uns darüber ärgern,
  • rechtfertigen
  • oder verteidigen.


Hilfreicher ist es, in dich zu gehen und ehrlich zu schauen, ob etwas am Gesagten dran ist. Alle diese Momente können – statt gegen dich selbst – als eine Chance zur persönlichen Weiterentwicklung gesehen werden.

Ein weiterer Hinweis können auch unsere eigenen Kinder sein, die uns unser eigenes Verhalten spiegeln. Sind wir durch die Kinder zu sehr getriggert, lohnt es sich, die Situation zu verlassen und Raum für sich selbst zu schaffen,

  • um innerlich nicht vollkommen zu entgleisen und
  • wieder in unsere erwachsene Energie zurückkehren zu können.

 

Es ist wichtig, Verantwortung für unsere eigenen Gefühle zu übernehmen und diese nicht auf andere zu projizieren. Falls wir uns dennoch unangemessen verhalten haben, ist es hilfreich, sich selbst dafür nicht zu verurteilen und sich bei der betroffenen Person zu entschuldigen.

Indem wir uns unserer Verhaltensmuster bewusst werden und daran arbeiten, sie zu verändern, kommen wir unserem authentischen Selbst immer näher. Das erfordert Zeit, Geduld und Selbstreflexion, doch der Prozess lohnt sich.

Indem wir unsere Verhaltensmuster erkennen und uns von ihnen lösen, können wir ein erfüllteres und authentischeres Leben führen. Es ist nie zu spät, um sich selbst besser kennenzulernen und unser Verhalten so zu verändern, dass es mit unserem Herzen, mit unserem Wesenskern, im Einklang ist.

 

5 Möglichkeiten zur Selbstreflexion

Bewusstwerdung

Der erste Schritt besteht darin, sich bewusst zu machen, dass Verhaltensmuster existieren und einen Einfluss auf unser Leben haben. Nimm dir Zeit für Selbstreflexion und frage dich:

  • Gibt es bestimmte Situationen, in denen ich immer ähnlich reagiere?
  • Wiederholen sich bestimmte Verhaltensweisen in meinem Leben?
  • Gibt es Muster, die mich in schwierige Situationen bringen oder mich daran hindern, meine Ziele zu erreichen?

 

Tagebuch führen

Das Führen eines Tagebuchs kann eine wertvolle Methode sein, um Verhaltensmuster zu erkennen. Schreibe auf, wie du in verschiedenen Situationen reagierst, welche Emotionen du dabei empfindest und welche Gedanken dir durch den Kopf gehen. Durch das Schreiben kannst du verborgene Muster aufdecken und Zusammenhänge zwischen deinem Verhalten und deinen Emotionen erkennen.

 

 

Suche nach Auslösern

Verhaltensmuster haben oft Auslöser, die uns in bestimmte Verhaltensweisen führen. Identifiziere die Situationen, Menschen oder Ereignisse, die bestimmte Reaktionen bei dir hervorrufen. Indem du diese Auslöser erkennst, kannst du besser darauf vorbereitet sein und bewusster handeln.

 

Frage nach Feedback

Manchmal sind wir uns unserer Verhaltensmuster nicht bewusst, aber andere können sie möglicherweise erkennen. Frage vertrauenswürdige Freunde, Familie oder Kollegen nach Feedback zu deinem Verhalten. Sei offen für konstruktive Kritik und nutze sie als Chance zur persönlichen Weiterentwicklung.

 

Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen

Wenn du Schwierigkeiten hast, deine Verhaltensmuster zu erkennen oder zu verstehen, kann es hilfreich sein, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Ein Coach, Therapeut oder Psychologe kann dir dabei helfen, tiefere Einsichten zu gewinnen und konstruktive Veränderungen anzustoßen.

 

5 häufig vorkommende Verhaltensmuster

  1. Prokrastination (Aufschieben): Wichtige Aufgaben werden immer wieder aufgeschoben, obwohl das Bewusstsein vorhanden ist, dass sie erledigt werden müssen.
    Was kannst du tun?
    Zeitmanagement: Lerne, deine Zeit effizient zu nutzen und setze realistische Fristen für Aufgaben.

    Selbstreflexion: Untersuche die Gründe hinter dem Aufschieben und entwickle Strategien, um diese Hindernisse zu überwinden.

  2. Perfektionismus: Das Streben nach absoluter Perfektion in allem, was man tut, oft begleitet von Selbstkritik und der Unfähigkeit, mit eigenen Fehlern umzugehen.
    Was kannst du tun?
    Realistische Erwartungen: Akzeptiere, dass Perfektion nicht erreichbar ist, und setze realistische Ziele.

    Selbstmitgefühl: Übe Selbstmitgefühl und lerne, Fehler als Gelegenheiten zum Lernen zu betrachten.

  3. Konflikte scheuen: Die Tendenz, Konfrontationen und schwierige Gespräche zu meiden, um Konflikte zu vermeiden, auch wenn dies auf lange Sicht negative Auswirkungen haben kann.
    Was kannst du tun?
    Kommunikationstraining: Erlerne effektive Kommunikationstechniken, um Konflikte konstruktiv anzugehen.

    Selbstbewusst-Sein: Arbeite an deinem Selbstvertrauen und deinem Selbstwertgefühl, um Konfrontationen besser bewältigen zu können.

  4. Selbstsabotage: Unbewusstes Handeln, das dazu führt, dass man sich selbst in schwierige Situationen bringt oder Chancen verpasst, die sich einem bieten.
    Was kannst du tun?
    Selbstreflexion: Identifiziere die zugrunde liegenden Ängste oder Unsicherheiten, die dich zur Selbstsabotage verleiten, und arbeite daran.

    Zielsetzung: Setze klare Ziele und entwickle Strategien, um Hindernisse zu überwinden und auf dem Weg zum Erfolg zu bleiben.

  5. Suche nach Bestätigung und Anerkennung: Das Bedürfnis, ständig von anderen Menschen Anerkennung und Bestätigung zu erhalten, um das eigene Selbstwertgefühl zu stärken.
    Was kannst du tun?
    Selbstakzeptanz: Lerne, deine eigene Meinung über dich selbst höher zu schätzen als die Meinung anderer.

    Selbstentwicklung: Investiere in persönliche Entwicklung und Selbstvertrauen, um unabhängiger von externer Bestätigung zu werden.

 

Oftmals bemerken wir diese Muster nicht einmal selbst, sondern erhalten Rückmeldungen von unseren Partnern, Freunden oder Kollegen, die uns auf unser merkwürdiges Verhalten hinweisen.

Es ist wichtig, dieses Feedback nicht achtlos zur Seite zu schieben oder sich darüber zu ärgern, sich zu rechtfertigen oder zu verteidigen.

Hilfreicher ist es, ehrlich nach innen zu schauen, ob am Gesagten etwas dran ist. Wenn du diese Rückmeldungen nicht als “gegen dich” verbuchst, dann können sie eine Chance zum Erkennen und zur Transformation konditionierter Verhaltensmuster und zur persönlichen Weiterentwicklung sein.

Fazit

Das Erkennen von Verhaltensmustern ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Selbstentwicklung. Indem du Bewusst-Sein in dein Verhalten bringst, kannst du negative Vehaltensmuster durchbrechen und positive Veränderungen in dein Leben bringen.

Sei geduldig mit dir selbst und gib dir Zeit, um dich weiterzuentwickeln. Verhaltensänderungen erfordern Zeit und Anstrengung. Doch das, was du für die innere Arbeit erhältst, ist es allemal wert.


Als hilfreiche Ergänzung zu meinem Beitrag, sieh dir gerne auch mein Video “Was sind Verhaltensmuster” an:

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Saskia John

Über die Autorin:

Saskia John wurde in der ehemaligen DDR geboren und studierte dort Veterinärmedizin. Nach der Wende absolvierte sie eine Ausbildung zur Heilpraktikerin. Seit 1994 arbeitet sie in ihrer eigenen Praxis. Sie unterstützt Menschen auf ihrem persönlichen Weg zu Heilung und spirituellem Wachstum.
Dabei greift sie auf langjährige Erfahrung in der Trauma Heilung, Inneren-Kind-Arbeit und in der Begleitung von Dunkelretreat-Prozessen zurück. Ihre Arbeit ist geprägt von Reisen nach China und Japan, die sie mit fernöstlichen Heilmethoden in Berührung kommen lassen.
Das Dunkelretreat ist ihr Herzens- und Forschungsprojekt. Sie selbst verbrachte insgesamt 62 Tage in absoluter Dunkelheit. „26 Tage Dunkelheit – Ein Bewusstseins-Experiment“ ist ihr zweites Buch.

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