Deine Trigger im Griff: So bleibst du ruhig und gelassen

Trigger erkennen und handeln - Saskia John

Inhalt

Einführung

Wenn wir emotional sehr aufgewühlt sind, kann es uns schwerfallen, klar auf einen Sachverhalt zu schauen und diesen rational zu beurteilen. Innerlich erleben wir uns dann hochgefahren. Wir verteidigen und rechtfertigen uns, wie wir es in unserer Kindheit gegenüber unseren Eltern, Erziehern und Lehrern schon getan haben. Wir sind getriggert.

Doch wie können wir lernen, diese Trigger zu erkennen und souverän mit ihnen umzugehen? In diesem Artikel tauchen wir in die Welt der Trigger ein, erforschen, wie sie unser Verhalten beeinflussen, und entdecken wertvolle Werkzeuge, um unsere Erwachsenen-Energie in herausfordernden Situationen zu bewahren.

Was sind Trigger?

Trigger sind Situationen, Auslöser oder Reize, die unmittelbare emotionale Reaktionen in uns hervorrufen können, z. B. Angst, Wut, Trauer, Freude, Scham oder Ekel. Trigger können sowohl äußere als auch innere Reize sein und sind eng mit unseren persönlichen Erfahrungen, Erinnerungen und Überzeugungen verbunden.

Äußere Trigger sind beispielsweise bestimmte Worte, Situationen, Orte, Gerüche oder visuelle Reize, die mit früheren Erfahrungen oder traumatischen Ereignissen verknüpft sind. Zum Beispiel kann der Anblick eines Unfallortes bei jemandem, der selbst einen Unfall erlebt hat, starke Angst oder Panik auslösen.

Innere Trigger können Gedanken, Erinnerungen oder körperliche Empfindungen sein, die zu bestimmten emotionalen Reaktionen führen. Zum Beispiel können Ablehnung oder Kritik von anderen Menschen bei jemandem ein Gefühl der Unsicherheit oder Wut auslösen, basierend auf früheren Erfahrungen von Zurückweisung.

Trigger sind Situationen, Auslöser oder Reize - Saskia John

Frühwarnsystem: So erkennst du Trigger rechtzeitig

Um in emotional herausfordernden Situationen angemessen zu handeln, ist es hilfreich, unsere eigenen Warnsignale frühzeitig zu erkennen und unsere innere Selbstregulation zu stärken.

Trigger sind äußerst individuell und können von Person zu Person unterschiedlich sein, da die Auslöser und Reaktionen stark von den persönlichen Erfahrungen und der psychischen Verfassung einer Person abhängen. Dennoch gibt es einige allgemeine Anzeichen, die darauf hinweisen können, dass jemand getriggert ist:

1. Körperliche Reaktionen: Erhöhter Herzschlag, flacher Atem, Anspannung der Muskeln, Kloßgefühl im Hals und Bauch, Engegefühl im Brustraum, Schwitzen oder Zittern können auf eine erhöhte emotionale Erregung hinweisen.

2. Veränderungen in der Atmung: Schnelles oder flaches Atmen, Atemnot oder das Halten des Atems können Anzeichen für Stress oder Anspannung sein.

3. Gedankenmuster: Negative oder überwältigende Gedanken, Grübeln, Schwarz-Weiß-Denken oder das Wiedererleben von traumatischen Erinnerungen können auf eine Trigger-Reaktion hindeuten.

4. Emotionale Reaktionen: Plötzlicher Anstieg von Angst, Wut, Traurigkeit, Reizbarkeit oder ein Gefühl der Leere können Anzeichen für eine Trigger-Reaktion sein.

5. Verhaltensänderungen: Rückzug von sozialen Interaktionen, erhöhte Reizbarkeit, impulsives oder unkontrolliertes Verhalten können auf eine innere Unruhe und Überforderung hinweisen.

Es ist wichtig, sich der eigenen Schlüsselreize bewusst zu sein, um angemessen mit ihnen umgehen zu können. Indem du deine Warnsignale frühzeitig erkennst, kannst du gezielt Maßnahmen ergreifen, die dich stabilisieren. So rutschst du innerlich nicht vollständig ab.

Sich der eigenen Trigger bewusst werden - Saskia John

Wie kannst du deine Erwachsenen-Energie halten, wenn du im Alltag getriggert bist?

Wenn wir getriggert sind, rutschen wir oft in unsere konditionierten Verhaltensweisen ab und verhalten uns plötzlich, als wären wir ein Kind.
Um deine Erwachsenen-Energie auch in emotional schwierigen Situationen zu halten, kannst du folgendes tun:

• Nimm wahr, was in dir vorgeht. Welche Gedanken, Gefühle oder Körperempfindungen hast du?
• Atme bewusst! Atme tief durch. Reagiere nicht. (Ver-)Urteile nicht. Vermeide Vorwürfe oder Angriffe.
• Erkenne an, dass du getriggert bist. Und mache dir zugleich bewusst: Du bist nicht dein Trigger!
• Kommuniziere deine Bedürfnisse klar und respektvoll.
• Suche nach einer Lösung, die für alle Beteiligten fair und angemessen ist. Bleibe offen und flexibel.
• Frage dich, was du brauchst oder was dir helfen würde. Vielleicht brauchst du eine Pause, eine Umarmung oder eine andere Perspektive?
• Regelmäßige Meditation verfeinert deine Wahrnehmung und stärkt deine Erwachsenen-Energie. Beim Meditieren treten oft Anfängerschwierigkeiten auf. In meinem Blogbeitrag zur Erwachsenen-Energie habe ich hilfreiche Videos zur Meditation verlinkt.

Notfall-Tipp:

Wenn du merkst, dass du innerlich weiter abzurutschen drohst, dann

  • unterbrich sofort den Kontakt;
  • verlasse die Situation. Geh´aus dem Raum, an die frische Luft oder notfalls auf die Toilette.
  • konzentriere dich auf deinen Körper. Beobachte deinen Atem.
  • richte dich innerlich gerade auf. Die aufrechte Haltung unterstützt deine
  • Erwachsenen-Energie und ermöglicht einen klareren Überblick über die Situation.
  • mache eine Geh-Meditation.

 

Diese Maßnahmen können dich unterstützen, deine Erwachsenen-Energie wieder stärker zu spüren sowie klarer sehen und angemessener handeln zu können.

Wahrnehmen, atmen, kommunizieren - Saskia John

Fazit – Bleib gelassen

Um angemessen auf emotional herausfordernde Situationen reagieren zu können, ist es entscheidend, deine eigenen Warnsignale frühzeitig zu erkennen. Eine bewusste Wahrnehmung deiner inneren Vorgänge, tiefe Atmung und offene Kommunikation sind wirksame Strategien, um emotionale Stresssituationen zu bewältigen. Regelmäßige Meditation kann dich dabei unterstützen, deine Wahrnehmung zu verfeinern und deine Erwachsenen-Energie zu stärken. 

Als hilfreiche Ergänzung zu meinem Beitrag, sieh dir gerne auch mein Video „FRÜHWARNSYSTEM: So erkennst du TRIGGER rechtzeitig!“ an:

Dem Thema verwandte Blogartikel und Videos: 

Beiträge: Kennzeichen von Erwachsenen-Energie

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Saskia John

Über die Autorin:

Saskia John wurde in der ehemaligen DDR geboren und studierte dort Veterinärmedizin. Nach der Wende absolvierte sie eine Ausbildung zur Heilpraktikerin. Seit 1994 arbeitet sie in ihrer eigenen Praxis. Sie unterstützt Menschen auf ihrem persönlichen Weg zu Heilung und spirituellem Wachstum.
Dabei greift sie auf langjährige Erfahrung in der Trauma Heilung, Inneren-Kind-Arbeit und in der Begleitung von Dunkelretreat-Prozessen zurück. Ihre Arbeit ist geprägt von Reisen nach China und Japan, die sie mit fernöstlichen Heilmethoden in Berührung kommen lassen.
Das Dunkelretreat ist ihr Herzens- und Forschungsprojekt. Sie selbst verbrachte insgesamt 62 Tage in absoluter Dunkelheit. „26 Tage Dunkelheit – Ein Bewusstseins-Experiment“ ist ihr zweites Buch.

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