Keine Wiederholungsschleifen mehr: Wie du Hindernisse auf deinem Weg zu innerem Wachstum überwindest

Inneres Wachstum - Gedankenfallen erkennen - Saskia John

Inhalt

Einführung

„Ich komme einfach nicht weiter!“ Kennst du dieses Gefühl? Viele Menschen fühlen sich trotz ihrer Bemühungen, persönlich zu wachsen, oft festgefahren. Die anfängliche Zuversicht weicht der Frustration, wenn sich das Gefühl einstellt, in einer endlosen Wiederholungsschleife festzustecken und scheinbar nicht voranzukommen.

Mit diesem Artikel möchte ich dich dazu ermutigen, dein inneres Wachstum trotz Hindernissen nicht anzuzweifeln, sondern deinen Weg mit Zuversicht und Geduld weiterzugehen.

"Ich komme einfach nicht weiter"
Stilstand ist of nur eine Illusion - Saskia John

Ursachen der inneren Stagnation – die verschiedenen Denkfallen und Stolpersteine

Die Perfektionsfalle

Eine häufige Denkfalle auf dem Weg zur persönlichen Weiterentwicklung ist die Perfektionsfalle. Viele von uns setzen sich selbst unrealistisch hohe Standards, wollen alles perfekt machen und erwarten, dass ihre innere Entwicklung ohne Rückschläge verläuft. Dieser Druck kann jedoch entmutigen und Erschöpfung hervorrufen, was letztendlich zum Scheitern führen kann.

Der Ausweg? Werde dir bewusst, wenn du unrealistische Erwartungen an dich selbst hast, und lass sie los. Setze dir realistische Ziele, mache kleine Schritte und feiere jeden Fortschritt, so klein er auch sein mag.

Die Vergleichsfalle

Die Vergleichsfalle auf dem Weg zu persönlicher Entwicklung und Wachstum entsteht, wenn wir uns ständig mit anderen messen und unser Leben an ihrem Erfolg, ihren Fähigkeiten und ihrem Glück bewerten. Dieser ständige Vergleich führt oft zur Frustration, selbst wenn wir Fortschritte machen. Unser innerer Kritiker, auch Pig-Parent genannt, beurteilt uns negativ im Vergleich zu anderen, die vermeintlich immer besser sind.

Um dieser Gedankenfalle zu entkommen, ist ein gestärktes Selbstbewusstsein und Selbstakzeptanz entscheidend. Statt dich von den Zielen und Erfolgen anderer leiten zu lassen, ist es hilfreicher, dir klare eigene Ziele zu setzen. Dankbarkeit für bereits erreichte Ziele lenkt den Fokus auf das Positive und den individuellen Weg. Ein Bewusstsein für soziale Medien ist ebenso wichtig, da hier oft nur perfekte Bilder gezeigt werden, die nicht immer der Realität entsprechen. 

In meinem Artikel Der Vergleichsfalle entkommen gebe ich dir ausführliche Praxistipps und Strategien an die Hand, um den Drang des ständigen Vergleichens transformieren zu lernen.  

Innerlich wachsen durch Loslassen von unrealistischen Erwartungen - Saskia John

Mangel an Geduld blockiert inneres Wachstum

Ein Mangel an Geduld geht oft mit der Erwartung einher, dass etwas, z. B. der innere Entwicklungsprozess, schneller gehen sollte. Diese Erwartungshaltung kommt von unserem inneren Kritiker – den Botschaften, die wir als Kinder aufgenommen haben. Der Mangel an Geduld zeigt sich durch genervtes Verhalten und Ausdrücke, die wir verwenden, wie „immer noch“ und „wie lange noch“: Wie lange denn noch? Wie lange muss ich denn noch warten? Wie oft muss ich das denn noch erleben? 

Um der Gedankenfalle zu entkommen, bedarf es

  • der bewussten Auseinandersetzung mit dem inneren Kritiker,
  • eines inneren Dialogs mit der inneren Stimme und
  • des klaren Vertretens des eigenen Standpunkts gegenüber dem Kritiker.

Der erste Schritt dazu ist, sich der inneren Kritikerstimme bewusst zu werden. In dem Moment, wo du aus der Identifikation mit dem inneren Kritiker heraustrittst, entsteht zwischen dem Kritiker und dir ein Raum. Dieser Abstand ermöglicht es dir, mit dem inneren Kritiker in einen erwachsenen konstruktiven Dialog zu gehen und darüber Heilung und Wandlung zu bewirken. Infolgedessen nehmen die Kraft und der Einfluss der Kritikerstimme ab. 

Das Bewusstsein darüber, dass innere Heilung Zeit braucht, ist essenziell, auch wenn es dem Ego (Anpasser-Selbst und innerer Kritiker) nicht gefällt.

Dieser Prozess ähnelt dem Schälen einer Zwiebel, bei dem Schicht für Schicht abgetragen wird, selbst wenn das Ego protestiert. Es erfordert Geduld, konsequent an der inneren Heilung zu arbeiten, um schließlich zum Kern zu gelangen. Der Lohn für die innere Arbeit und deine Geduld ist dein inneres Wachstum, das quasi ein „Nebeneffekt“ dieses inneren Wandlungsprozesses ist. 

Den inneren Kritiker besänftigen - Saskia John

Die Zeitfalle

Im Prozess der Heilung offenbart sich ein Kontrast zwischen dem linearen Denken des konditionierten Verstandes und der vertikalen Natur des Heilungsprozesses. Während der Verstand linear von gestern über heute nach morgen denkt, erfolgt die Heilung wie eine Wendeltreppe, die tief in unser Inneres führt, bis zur Wurzel des Problems. Trotz der Illusion des Egos, dass die Zeit vergeht und kein Fortschritt erkennbar ist, geschieht die Heilung in dieser vertikalen Richtung, am Bewusstsein des Egos vorbei. Das Ego, das stets nach schnellerem, weiterem und leichterem Fortschritt strebt, erkennt nicht, dass die Heilung bereits im Gange ist.

Die entscheidende Erkenntnis besteht darin, diesen Unterschied zu erkennen und entsprechend zu handeln. Das Erwachsenen-Ich bringt für die seelische Heilung bedingungslos Geduld und Zeit auf. Als Erwachsener kannst du dich liebevoll und warmherzig dem Teil in dir zuwenden, der Heilung braucht, beharrlich und wiederholt, ähnlich wie die zeitlose Liebe eines Elternteils für das heranwachsende Kind. Das Erwachsenen-Ich ist geduldig, selbst wenn der Wandlungs- und Heilungsprozess lange dauert, und es übt eine Liebe aus, die nicht auf die Uhr schaut. Diese Liebe schafft inneres Wachstum, in dem sie ermöglicht, dem inneren Kritiker oder anderen inneren wie äußeren Herausforderungen mit Mitgefühl zu begegnen und bewusst hinzuschauen.

Versteckte Traumata

Versteckte Traumata zeigen sich oft in negativen Glaubenssätzen oder schwer durchbrechbaren Verhaltensmustern, die ein inneres Wachstum behindern können. Manchmal sind diese Traumata so tief vergraben, dass sie schwer zu erkennen sind. Ungeduld und Erwartungshaltung erschweren den Zugang zu diesen verborgenen Wunden. Stattdessen ist es wichtig, Erwartungen loszulassen, sich in Geduld zu üben und Verständnis für das Innere Kind aufzubringen, das gute Gründe hatte, sich zu schützen und zurückzuziehen. Um diesem Inneren Kind zu helfen, ist ein einfühlsamer Erwachsener notwendig, der einen sicheren Raum mit Liebe und Geduld schafft.

Da Traumata mit viel bewusster oder unbewusster Angst einhergehen, empfehle ich professionelle Hilfe hinzuzuziehen, um auch die tiefsten Schichten der seelisch-emotionalen Wunden zu erreichen. Allein ist es oft schwer, zum Kern der Traumata zu gelangen. Ein erfahrener Therapeut, Coach oder weiser Begleiter kann mit seinem geübten Blick dabei helfen, die eigene Wahrnehmung bezüglich der versteckten Traumata zu schärfen und bei der Heilung zu unterstützen. 

Angst hemmt inneres Wachstum  

Angst ist eine weitere Ursache für das Gefühl des inneren Feststeckens. Existenzielle Angst kann uns lange in unserer Komfortzone gefangen halten, selbst wenn wir bewusst wissen, dass eine Veränderung notwendig ist. Diese Angst kann so blockierend wirken, dass trotz des Bewusstseins für Veränderung die Handlungsfähigkeit eingeschränkt ist. Es besteht eine innere Trennung, die es schwierig macht, Veränderungen anzugehen. Vergleichbar mit einem Tauchgang ins Unbekannte, wird die Angst oft auf die Veränderung projiziert, obwohl es in Wirklichkeit um die Angst selbst geht, nicht um die Veränderung.

Um diese Blockade zu überwinden, ist es wichtig, sich der Angst zu stellen und in Beziehung mit ihr zu treten. In der Verbindung mit dem Erwachsenen-Ich kann sich die Angst auflösen, sich in Vertrauen wandeln und somit den Weg für Veränderungen und Wachstum freimachen.

 

Angstbewältigung schafft Raum für inneres Wachstum - Saskia John

Selbstsabotage

Selbstsabotage kann ein beträchtlicher Grund für das scheinbare Stillstehen in unserer persönlichen Entwicklung sein. Dieses Phänomen kann uns unbewusst in Situationen manövrieren, die unser inneres Wachstum behindern. Wenn du merkst, dass sich bestimmte Muster in deinem Leben wiederholen, lohnt es sich, dein Verhalten zu beobachten und darauf zu achten, ob es der Situation angemessen ist.

Beachte Über- oder Unterreaktionen sowie fehlende Gefühlsreaktionen. Sei liebevoll zu dir selbst, übe Geduld und verzichte auf Selbsturteile, insbesondere bei vermeintlichen Rückschlägen. Nimm dir Zeit für die tägliche Reflexion, um traumatische Erlebnisse und ungesunde Verhaltensmuster zu erkennen. Such dir Unterstützung, wenn nötig, sei es durch Therapeuten, Coaches oder Unterstützungsgruppen. Der Weg zu innerer Heilung und zu persönlichem Wachstum braucht nicht allein beschritten werden, und professionelle Hilfe kann entscheidend dazu beitragen, Selbstsabotage zu überwinden.

Am Ende des Artikels findest du empfohlene Videos zum Thema Selbstsabotage, die dir die Zusammenhänge nochmals verdeutlichen. 

Fazit – Stillstand ist oft nur eine Illusion 

Innere Heilung ist ein zeitaufwendiger Prozess ist, der viel Geduld und Mitgefühl für dich selbst erfordert. Das Gefühl des Stillstandes ist oft nur eine Illusion, und tatsächlicher Fortschritt kann manchmal schwer zu erkennen sein. Identifiziere deine Denkfallen und ihre Ursachen, und nutze die kennengelernten Wege, um diesen Fallen zu entkommen. Jeder Schritt, den du machst, trägt zu deiner persönlichen Entwicklung und innerem Wachstum bei, unabhängig von seiner Größe.

Sieh dir auch gerne mein Video zum aktuellen Blogartikel an:  
Immer noch das Gleiche! Wie lange denn noch? Stolpersteine auf dem Inneren Weg.

Inhalt

Saskia John

Über die Autorin:

Saskia John wurde in der ehemaligen DDR geboren und studierte dort Veterinärmedizin. Nach der Wende absolvierte sie eine Ausbildung zur Heilpraktikerin. Seit 1994 arbeitet sie in ihrer eigenen Praxis. Sie unterstützt Menschen auf ihrem persönlichen Weg zu Heilung und spirituellem Wachstum.
Dabei greift sie auf langjährige Erfahrung in der Trauma Heilung, Inneren-Kind-Arbeit und in der Begleitung von Dunkelretreat-Prozessen zurück. Ihre Arbeit ist geprägt von Reisen nach China und Japan, die sie mit fernöstlichen Heilmethoden in Berührung kommen lassen.
Das Dunkelretreat ist ihr Herzens- und Forschungsprojekt. Sie selbst verbrachte insgesamt 62 Tage in absoluter Dunkelheit. „26 Tage Dunkelheit – Ein Bewusstseins-Experiment“ ist ihr zweites Buch.

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